Waldkauzschutz
Der Waldkauz (Strix aluco) ist eine mittelgroße Eulenart mit einer Verbreitung von Europa bis nach Westsibirien und Iran.
Text und Bilder: Harald Fielenbach
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Fast flügges Jungtier bei ersten Ausflügen in die Umgebung des Nistplatzes (Foto: Roman Weiringer).
Adulter Waldkauz (braune Morphe) in einer natürlichen Baumhöhle.
Der Waldkauz (Strix aluco) – Vogel des Jahres 2017 - ist nach dem Uhu die größte und zugleich häufigste Eulenart Deutschlands.
Mit einer Körpergröße von ca. 41 cm und den tiefschwarzen Augen ist er für viele der Inbegriff der Eule.
Seine Rufe sind sowohl im Herbst im Rahmen der Vorbalz als auch im zeitigen Frühjahr des Nachts weithin zu hören.
Waldkauz-Jungvogel bei der Kastenkontrolle (Foto: Roman Weiringer)
Diese Nestlinge der Waldohreule (Asio otus), einer Eulenart, die sich den Lebensraum mit dem Waldkauz teilt, werden häufig mit denen des Waldkauzes verwechselst. Hier eine Aufnahme aus Moers-Kapellen.
Häufig werden die Waldkauz-Nistkästen auch von den seltenen Hohltauben (Columba oenas) genutzt, die ebenfalls unter akutem Nistplatzmangel leiden.
Der fast ausschließlich nachtaktive Vogel bewohnt neben seinem Primärhabitat, dem lichten Laub- und Mischwald,
auch Parks, Alleen, Friedhöfe, naturnahe Gärten und sogar Städte.
Seine große Flexibilität führt dazu, dass man den Waldkauz deutschlandweit, so auch in Moers und Neukirchen-Vluyn, regelmäßig hören und beobachten kann.
Dazu benötigt der Waldkauz geeignete Bruthöhlen für seine Jungenaufzucht.
Diese werden in unserer zunehmend aufgeräumten Landschaft, nicht zuletzt wegen der Abholzung und Entfernung adäquater Alt- und Totholzbestände,
immer seltener, so dass das Anbringen großer Nisthilfen in Form von Kunsthöhlen sinnvoll sein kann.
Verschiedene Höhlentypen finden Verwendung, wie hier in Moers-Hülsdonk...
... oder in Neukirchen-Vluyn.
In einer Höhe von 5 bis 8 Metern werden spezielle Nisthöhlen für den Waldkauz angebracht.
Aufgrund seines recht aggressiven Feindverhaltens und der Tatsache, dass andere Eulen wie der kleine Steinkauz (Athene noctua)
oder auch die Schleiereule (Tyto alba) auf der Beuteliste des Jägers stehen, ist in Arealen,
in denen andere und seltenere Eulenarten zu finden sind, zuvor genau zu prüfen, ob eine Unterstützung des Waldkauzes zielführend ist.
Der NABU Moers/Neukirchen-Vluyn unterhält eine Reihe von Nisthöhlen, pflegt diese, bringt neue an und kontrolliert Bestände und Bruterfolge.
So wird sichergestellt, dass die Rufe des scheuen Nachtgreifs im Moerser Schlosspark auch künftig
nächtliche Spaziergänger erfreut und die Balz der Tiere verfolgt werden kann.
Interessieren auch Sie sich für die Arbeit in diesem Bereich, haben Ideen oder Kritik oder haben Sie vielleicht selber Waldkäuze im Garten oder in Ihrer Nähe,
dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns auf Sie!
Für Fragen und Notfälle Harald Fielenbach
Mail: h.fielenbach@web.de
Mobil: 0151 61494138
Die Waldkauz-Webcam der LBV Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu ist wieder online.
Die Gruppe bietet seit mehreren Jahren die Möglichkeit das Brutgeschehen beim Waldkauz mit Hilfe einer Webcam zu verfolgen.
Bislang zeigen sich die Käuze noch nicht im Kasten.
Link zur Webcam ...