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Insektenhotel bauen.
Eine einfache Möglichkeit.

Nisthilfen für Insekten kann man fertig kaufen: zum NABU Shop.
Im Internet gibt es Anleitungen zum Selbstbau: zum NABU Video.

Sie wollen mehr über heimische Wildbienen und Wespen erfahren?
Unter bienenhotel.de und stechimmen.de
erwarten Sie mehr Bilder, Videos und Hintergrundinformationen.

Für Obstbau, Gemüse- und Saatgutproduktion hat Christoph Kornmilch ein
praxistaugliches Zuchtsystem entwickelt.

Eine einfache Möglichkeit ein Insektenhotel zu bauen soll hier vorgestellt werden:
Eine Schilfmatte aus dem Baumarkt die, wie man sieht, von den Insekten sehr gut angenommen wird.


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So wird's gemacht

Eine Schilfmatte, ca. 80cm breit, zusammenrollen, mit Draht oder Kabelbinder zusammenbinden und vom Schreiner in ca. 20cm lange Stücke schneiden lassen.

Die Innenwand sollte möglichst glatt sein. Deshalb kann es nötig sein das Innere etwas zu säubern z.B. mit einem etwas stärkeren Draht. An einer geschützten, nach Süden ausgerichteten Stelle anbringen (z.B. auf dem Balkon oder unter einem Dachvorsprung). Fertig!

Muss ich Nisthilfen für Insekten pflegen?

Anders als bei Vogelnisthilfen, die jedes Jahr gesäubert werden müssen, ist bei Insektennisthilfen keinerlei Pflege nötig. Die fleißigen Insekten säubern alte verlassene Nester selbst und beziehen sie dann neu.

Warum sind Nisthilfen für Insekten wichtig?

Fachleute sprechen von einem dramatischen Rückgang der Insektenarten in den letzten Jahren, allein in NRW um 80 Prozent. Ehrenamtliche Helfer in Krefeld hatten zwischen 1989 und 2014 an insgesamt 88 Standorten in NRW fliegende Insekten gesammelt, ihre Arten bestimmt und sie gewogen. "Während wir 1995 noch 1,6 Kilogramm aus den Untersuchungsfallen sammelten, sind wir heute froh, wenn es 300 Gramm sind", so Josef Tumbrinck (Vorsitzender NABU Nordrhein-Westfalen). Der Rückgang von bis zu 80 Prozent beträfe unter anderem Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen.

Siehe auch "Wo sind sie hin" von Monika Offenberger

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Um dem Sterben der wichtigen Kleinlebewesen wenigstens etwas entgegenzusetzen, kann man Insektenhotels für seinen Garten bauen. Sie helfen zumindest den einzeln lebenden Solitärbienen und Schlupfwespen, ihre Eier abzulegen und sich zu vermehren. Etwa 20 bis 30 verschiedene Arten gibt es davon. In die Röhrchen werden bis zu zehn Eier abgelegt. Anschließend verschließt das Insekt das Röhrchen mit Lehm. Die Natur denkt praktisch: Es schlüpft immer zuerst ein Männchen. Dann kommen die Weibchen, die beim Schlüpfen schon begattet werden.


Fortpflanzung und Entwicklung am Beispiel der
Rostroten Mauerbiene

Text und Bilder dieses Abschnitts von der Seite: www.wildbiene.com
Autor: Volker Fockenberg


Von Anfang April bis in den Juni hinein können wir Mauerbienen antreffen. Die vor den Weibchen aktiven Männchen sammeln sich bevorzugt an den Nistplätzen und erwarten die dort schlüpfenden Weibchen, um sich mit Ihnen zu paaren. Nach der Begattung suchen die Weibchen geeignete Hohlräume um dort ihre Nester zu errichten. Die Männchen beteiligen übrigens nicht an diesen Arbeiten.


Auffällig ist die unversorgte Zelle zwischen der letzten Brutzelle und dem Nestverschluss. Diese so genannte Leerzelle bietet den Bienenkindern Schutz vor Feinden. So erbeuten Meisen nach Aufhacken des Nestverschlusses keine fette Bienenmade sondern "gucken in die Röhre".


Etwa 10 Tage nach der Eiablage schlüpft eine augen- und beinlose Larve. Durch Mutters Brutfürsorge braucht sie keinen Hunger leiden. Nach 3 bis 4 Wochen hat die Larve das Bienenbrot aufgefressen. Dann spinnt die Bienenlarve einen tönnchenförmigen dunkelbraunvioletten Kokon indem sie sich verpuppt. Anfang September schlüpft die junge Biene, bleibt aber bis zum Flugbeginn im April des folgenden Jahres im schützenden Kokon.


Im Frühjahr nagen sich die Bienen durch Kokon und Lehmwände. Die Männchen schlüpfen einige Tage vor den Weibchen. Daher hat die Bienenmutter bereits beim Bau des Liniennestes dafür gesorgt, dass sich in den vorderen Brutzellen (Nestausgang) Männchen und in den hinteren Brutzellen Weibchen entwickeln. Bienen können das Geschlecht bei der Eiablage bestimmen: Aus unbefruchteten Eiern entwickeln sich Männchen, aus befruchteten dagegen Weibchen. Während ihrer nur ca. 4 bis 6 wöchigen Flugzeit, baut ein Mauerbienen-Weibchen ungefähr 20 bis 40 Brutzellen.


©HPS-Software Dezember 2016 ( Aufrufe: 1)