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Schleiereulen- und Turmfalkenschutz

Neben dem Amphibienschutz ist der NABU Moers / Neukirchen-Vluyn sehr bemüht um den Schutz der einheimischen Vogelwelt. Ins Besondere der Eulen- und Greifvogelschutz bildet einen weiteren Schwerpunkt im hiesigen Tierschutz. Neben dem Schutz des Steinkauzes sind Schleiereule und Turmfalke im Fokus der Anstrengungen.
Text und Bilder: Harald Fielenbach
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Die Schleiereule (Tyto alba) ist im Gegensatz zu allen anderen heimischen Eulen- und Kauzarten, die den Strigidae (echte Eulen) zuzuordnen sind, der Gruppe der Tytonidae (Schleiereulen) zuzurechnen. In mehr als 30 Unterarten ist die Schleiereule über weite Gebiete der Erde verbreitet. Ist dieser wunderschöne Nachtgreif auch insgesamt selten geworden, so finden sich am Niederrhein stabile Bestände. Als direkter Kulturfolger gehörte sie von jeher zu den Gehöften in Moers und Umgebung. Die Zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft sowie die Modernisierung agrarwirtschaftlicher Gebäude wie Scheunen und Stallungen machen es der Schleiereule jedoch zunehmend schwer.

Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist nach dem Mäusebussard (Buteo buteo) die zweithäufigtse Art von Greifvögeln in Deutschland. Typisch für diese Art ist das Rütteln, also das Fliegen auf der Stelle, eine über freiem Feld sowie großen Straßen und Autobahnen oft zu beobachtende Jagdtechnik. Im Kreis Wesel ist der Turmfalke die Falkenart, die am häufigsten zu beobachten ist. Daneben lässt sich noch der Wanderfalke (Falco peregrinus) sowie der Baumfalke (Falco subbuteo) mehr oder weniger regelmäßig beobachten. Beim Turmfalken ist der Verlust an möglichen Brutstätten das problematische Moment. Dabei sind die Ansprüche an den Brutplatz bei Schleiereule und Turmfalke vergleichbar. Beide Arten sind recht tolerant einander gegenüber und nutzen zum Teil Nistplätze, die sehr nah beieinander liegen oder teilen sich zuweilen sogar den Ort. Auf dem NABU-Gelände in Neukirchen-Vluyn brütet seit einigen Jahren ein Turmfalken-Paar in einem eigens für sie bereitgestellten Nistkasten.

In der Vergangenheit war der Nabu Moers / Neukirchen-Vluyn insbesondere auf das Bereitstellen adäquater Nisthilfen konzentriert. Engagiert bauten Ehrenamtler Nistkästen, brachten diese in Scheunen an und kontrollierten die Kästen auf erfolgreiche Bruten. Zudem mussten die Kästen in gewissen Abständen gereinigt und gepflegt werden.

Inzwischen sind einige Kästen "unbetreut" und die bisherige Arbeit durch die Steinkauzgruppe, die die Schleiereulen mit betreut, benötigt Unterstützung. Diese Gruppe unter der Federführung von Rosemarie Schink arbeitet besonders im Frühjahr bei der Revierkartierung den Verhören des Steinkauzes (Athene noctua) mit sehr viel Engagement.

Der Aufbau einer eigenen Schleiereulen- respektive Turmfalken-Gruppe schien nun erforderlich. Diese Gruppe, die gerade von Harald Fielenbach aufgebaut wird, will neben der Kartierung und Pflege der "alten" Nistkästen neue Nisthilfen anbringen, Kontakte zu den jeweiligen Bauern oder Kirchengemeinden initiieren und pflegen und einen Überblick über die Bestände im Raum Moers / Neukirchen Vluyn gewinnen.

©HPS-Software Juni 2017 ( Aufrufe: 1)